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Archive for Dezember 2012

Das Team der IGL-Marchfeldkanal wünscht allen Ziesel-Unterstützern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

Das Team der IGL-Marchfeldkanal wünscht allen Ziesel-Unterstützern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

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Das Floridsdorfer Bezirksparlament macht zum Schutz der Ziesel weiter Druck.

Nachdem zuletzt die Verlegung des Bauprojekts beim Heeresspital an einen alternativen Standort verlangt wurde, geht man nun einen Schritt weiter. Mehrheitlich stimmten die Bezirksvertreter einem Antrag auf Festsetzung eines Naturschutzgebietes auf Flächen umliegend des Heeresspitals zu. Dort hat eine der letzten großen Kolonien der europaweit geschützten Ziesel ihren Lebensraum.

Aus dem Norden Wiens kommt damit ein klares Signal, dass in Wien die strengen Naturschutzgesetze einzuhalten sind und der Schutz der landesweit massiv vom Aussterben bedrohten Tiere Vorrang haben muss.

Floridsdorfer Bürger und Politiker für den Schutz der Ziesel beim Wiener Heeresspital

In Wien-Floridsdorf setzen sich Politik und Bürger vehement für den nachhaltigen Schutz der bedrohten Ziesel-Population beim Heeresspital ein

Politische Mehrheit für Naturschutzgebiet beim Heeresspital

Der von der ÖVP-Floridsdorf eingebrachte Antrag fand die Zustimmung von Grünen, FPÖ und WIFF und erzielte somit die erforderliche Mehrheit. Lediglich die Mandatare der SPÖ lehnten den Antrag ab.

Im Antragstext wird auf das besondere Schutzbedürfnis der Ziesel-Population beim Heeresspital hingewiesen, da dort durch die Uni Wien eine bis dato unbekannte Unterart des Europäischen Ziesels entdeckt worden sein könnte. Darüber hinaus fänden auf dem unter Naturschutz gestellten Areal auch andere vorkommende, streng geschützte Arten, wie Feldhamster, Neuntöter oder Zauneidechse ein Rückzugsgebiet. „Das ausgewiesene Naturschutzgebiet kann als Schau- und Infoprojekt der breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden und somit zu einem Imagegewinn des Bezirks beitragen“, heißt es in der Antragsbegründung weiter.

Aus Sicht der IGL-Marchfeldkanal ist es jetzt nur noch erforderlich, die bereits im Antrag skizzierten Grenzen des Naturschutzgebietes, entsprechend der tatsächlichen Ziesel-Verbreitung im Bereich zwischen Brünner Straße und Marchfeldkanal, exakt zu definieren.

Perfektes Timing für erweiterte Landschaftsschutzgebiet-Verordnung

Von der Wiener Naturschutzbehörde MA 22 war bis Ende 2011 der Entwurf einer Verordnung eines erweiterten Landschaftsschutzgebietes in Floridsdorf zugesagt. Wie jedoch aus der Beantwortung einer von den Grünen gestellten Anfrage durch die zuständige Stadträtin Ulli Sima hervorgeht, ist dieses Papier noch immer ausständig.

Damit bietet sich nun die günstige Gelegenheit, das von Floridsdorf geforderte Naturschutzgebiet ringsum das Heeresspital unmittelbar in die überfällige Verordnung zu integrieren und Aufwände, die mit einer abermaligen Überarbeitung des Landschaftsschutzgebiets verbundenen wären, zu vermeiden.

Naturschutzgebiet beim Heeresspital ist alternativenlos

Das Ziesel steht in Österreich an erster Stelle der Roten Liste. Nach den objektiven EU-Bewertungsmaßstäben befindet es sich landesweit im schlechtest möglichen Erhaltungszustand „U2 Unfavourable Bad“. Diese alarmierende Einstufung teilen sich die Ziesel lediglich mit drei Fledermausarten.

Seit Anfang der 70er-Jahre ist in Wien die überwiegende Zahl der dokumentierten Ziesel-Vorkommen erloschen. Trotzdem schenkte man in den Planungen des Großbauprojekts beim Heeresspital der, im Projektgebiet längst amtsbekannten, Population – eine der größten Österreichs – keinerlei Beachtung.

In Anbetracht der rechtlichen und naturschutzfachlichen Faktenlage, muss der nachhaltige Schutz des Ziesel-Reservats beim Heeresspital absolute Priorität haben. Statt an aussichtlosen, aber hochriskanten Umsiedlungsplänen festzuhalten, sind nun konkrete Anstrengungen für den Ziesel-Schutz überfällig.

Zeit zum Handeln

Die Bürgerinitiative IGL-Marchfeldkanal begrüßt die politische Willensbildung des Floridsdorfer Bezirksparlament zum Schutz der bedrohten Ziesel-Population beim Heeresspital, die weit über die Bezirksgrenzen hinweg große Beachtung findet. Beim Thema Naturschutz ziehen somit Bürger und Politik, ungeachtet weltanschaulicher Differenzen in anderen Fragen, gemeinsam an einem Strang.

Von entscheidender Bedeutung ist nun jedoch, die Umsetzung der beiden richtungsweisenden Anträge mit Nachdruck von der Wiener Landesregierung einzufordern. Die IGL-Marchfeldkanal appelliert daher an die Lokalpolitik auch im Jahr 2013 in Sachen Zieselschutz nicht locker zu lassen.

Gemeinsam mit der Mehrheit der Floridsdorfer Volksvertreter, setzen sich bereits 8.500 Menschen mit ihrer Unterschrift für ein Naturschutzgebiet auf den Grünflächen rund um das Wiener Heeresspital ein. Bitte unterschreiben auch Sie!

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Beim Wiener Heeresspital bahnt sich eine wissenschaftliche Sensation an!

Wie Untersuchungen der Universität Wien belegen, weichen die beim Heeresspital vorkommenden Ziesel in Größe und Gewicht zum Teil sehr deutlich von anderen Populationen ab. Außerdem treten Tiere mit markanter, bis dato nirgendwo beobachteter Fellfärbung auf.

Da die strukturellen Unterschiede bereits bei Jungtieren ausgeprägt sind, würde die international renommierte Ziesel-Forscherin Dr. Ilse Hoffmann die Präsenz einer bis dato unbekannten Unterart des Europäischen Ziesels nicht ausschließen.

Nun droht der Stadt Wien ein blamables Fiasko. Gibt sie tatsächlich grünes Licht für die Absiedlung der Heeresspital-Ziesel auf weit verstreute Einzelflächen, so könnte eine neu entdeckte Unterart schon wieder Geschichte sein, noch bevor sie eingehend erforscht wurde.

Außergewöhnlich gezeichnetes Ziesel am Areal des Wiener Heeresspitals (Foto: Norbert Szewieczek)

Ziesel mit dieser auffälligen Fellzeichnung kommen nur rund um das Wiener Heeresspital vor. (Foto: Norbert Szewieczek)

Ökologischer Bericht der Bauträger enthüllt Sensation

Die wissenschaftliche Spitzenmeldung wurde im aktuellen Bericht der ökologischen Bauaufsicht für das Bauprojekt nördlich des Wiener Heeresspitals publiziert und ist im Detail hier nachzulesen:

>>> Ökologischer Bericht 18.10.2012 <<<

Anhand statistischer Auswertung der Ziesel-Vermessungsdaten (Alter, Gewicht, Größe) und Gegenüberstellung mit Vergleichspopulationen kommt die Ziesel-Expertin Dr. Ilse Hoffmann in dem Papier zu dem bemerkenswerten Schluss:

Die Ziesel im Projektgebiet sind also relativ zu ihrer geringen Körpergröße ziemlich schwer, vor allem, was die Jungtiere betrifft. Da davon auszugehen ist, dass strukturelle Muster (Knochenwachstum) stabiler ausgeprägt sind als Gewichtsschwankungen, liegt die Vermutung nahe, dass dieser Phänotyp genetisch fixiert sein könnte. Diese Vermutung wird durch die gelegentliche Beobachtung eines außergewöhnlichen Farbschlags unterstützt.

Die Forscherin vermutet also, dass die beobachteten Erscheinungsbilder außerhalb jeer Bandbreite liegen, die dem herkömmlichen Europäischen Ziesel vorgegeben ist. Vielmehr könnte eine genetische Anpassung an die speziellen, im Umfeld des Wiener Heeresspitals wohl jahrzehntelang vorherrschenden, Bedingungen stattgefunden und so letztlich zur Ausbildung einer neuen Unterart des Europäischen Ziesels geführt haben.

Das ist insofern bemerkenswert, da das nächstgelegene, im Detail erforschte, Ziesel-Vorkommen am Bisamberg und dessen Ausläufern zwar nur etwa 1,5 Kilometer entfernt ist, jedoch selbst gegenüber diesen Tieren signifikante Abweichungen hinsichtlich Größe und Gewicht feststellbar sind. Dieser Umstand unterstreicht die vollständige Isolation der Ziesel-Population beim Heeresspital von anderen Vorkommen und damit deren außerordentliche Schutzbedürftigkeit.

Weiterführende Informationen in Wikipedia: Phänotyp, Genotyp

Hell gezeichnetes Ziesel nördlich des Wiener Heeresspitals, (Foto: Yoko Muraoka)

Ein weiteres Ziesel mit dem außergewöhnlichem Farbschlag, aufgenommen nördlich des Wiener Heeresspitals. (Foto: Yoko Muraoka)

Evolution versus Ignoranz beim Heeresspital

Die Situation der Ziesel in Österreich ist dramatisch. Keine andere heimische Art ist objektiv so stark vom Aussterben bedroht. Wie sich nun zeigt, hat die Natur beim Wiener Heeresspital sämtliche Register gezogen, um sich gegen das Erlöschen der dortigen Population, eine der letzen großen Österreichs, zu stemmen.

Gegen Ignoranz sind jedoch selbst die anpassungsfähigsten Lebewesen machtlos. Obwohl ihr dichtes Vorkommen beim Wiener Heeresspital längst amtsbekannt war, fielen die Ziesel in Planung und Widmung des Großbauprojekts am Marchfeldkanal befremdlicherweise unter den Tisch.

Statt frühzeitig, noch vor den millionenschweren Grundstücksankäufen, für den tatsächlichen Schutz der Tiere zu sorgen, bedurfte es erst der Entdeckung der Kolonie durch aufmerksame Bürger und damit eines glücklichen Zufalls um die Ziesel vor dem möglichen Tod durch die Bagger zu retten.

Ziesel-Schutz statt Festhalten an aussichtslosem Vorhaben

Mit dem Auftreten einer möglichen neuen Unterart, kommt der Ziesel-Population beim Wiener Heeresspital nun eine nochmals gesteigerte Bedeutung zu. Für die europaweiten Anstrengungen die Ziesel-Bestände zu stabilisieren und in der Folge zu verbessern, ist das außergewöhnliche Vorkommen von höchstem wissenschaftlichem Interesse. Das hochriskante Zerstreuen der wertvollen Kolonie auf einen ungeeigneten Fleckerlteppich wäre in diesem Licht schlicht blamabel.

Dementsprechend fordert die Bürgerinitiative IGL Marchfeldkanal die gewissenhafte Einhaltung der Naturschutzgesetze, die den beabsichtigten Eingriff in den Lebensraum der streng geschützten Tiere verbieten. Statt entgegen aller fachlicher und rechtlicher Bedenken weiterhin am Bauprojekt festzuhalten, sollte nun – wie zuletzt vom Floridsdorfer Bezirksparlament eindrucksvoll gefordert – endlich mit den Planungen des Vorhabens auf Ersatzflächen begonnen und die Festsetzung eines geeigneten Naturschutzgebiets rund um das Heeresspital eingeleitet werden.

Jetzt unterschreiben!

Neben der Mehrheit der Floridsdorfer Volksvertreter, setzen sich bereits 8.300 Menschen mit ihrer Unterschrift für den nachhaltigen Schutz der Ziesel und Feldhamster beim Wiener Heeresspital ein. Bitte unterschreiben auch Sie!

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