Frühlingsgefühle bei den Stammersdorfer Zieseln am Marchfeldkanal
Eine Welle der Empörung schwappte über das Land. Österreichs unverständliches Abstimmungsverhalten gegen das EU-Verbot bestimmter Pestizide, die im Verdacht stehen für das Bienensterben mitverantwortlich zu sein, zeigte eines nur zu deutlich: Noch immer stehen partikuläre Interessen über jenen des Naturschutzes. Erfreulicherweise war aber Umweltminister Berlakovich den triftigen Argumenten zugänglich und lenkte zwischenzeitlich ein.
Auch beim Wiener Heeresspital bahnt sich ein vergleichbares Fiasko an. Obwohl landesweit massiv vom Aussterben bedroht und streng geschützt, soll dort eine der letzten großen Ziesel-Populationen einem monströsen Bauprojekt weichen.
Mehrheitsbeschlüsse des Bezirksparlaments Floridsdorf, wonach das Vorhaben an anderer Stelle realisiert und ein Naturschutzgebiet für die bedrohten Tiere eingerichtet werden soll, werden seitens der Stadt Wien ignoriert.
Vielen Dank an die zahlreichen Wienerinnen und Wiener, die die Petition für die Umsetzung des geforderten Naturschutzgebietes bereits unterzeichnet haben! Ab sofort besteht nun auch die Möglichkeit, die Unterstützungslisten bequem per Fax zu übermitteln.
Ziesel-Schutzgebiet unterstützen! – So geht’s:
- Formular herunterladen (Link) und ausdrucken
- Vollständig und leserlich ausfüllen
- Per Fax oder Post an die am Formular angegebene Nummer bzw. Adresse senden
- Vielen Dank für Ihr Zeichen für konsequenten Natur- und Artenschutz!
Bitte beachten:
- Die Unterstützerinnen und Unterstützer müssen ihren Hauptwohnsitz in Wien haben und zum Zeitpunkt der Unterzeichnung mindestens 16 Jahre alt sein.
- Bitte auch dann unterschreiben, wenn bereits die vorangegangene Petition unterstützt wurde.
- Bei Zusendung per Fax bitte unbedingt den Vermerk „z.Hd. Pressestelle“ anbringen.
Ziesel beim Heeresspital sind einzigartig!
Heeresspital-Ziesel mit hellem Kopf und weißen Schwänzchen
Bereits im Vorjahr äußerte die Forscherin Dr. Ilse Hoffmann, die im Auftrag der Bauträger das Ziesel-Vorkommen untersucht, in einem Bericht an die Wiener Umweltschutzabteilung die Vermutung, dass die Population einer bislang unbekannten Unterart angehören könnte. Sowohl beobachtete Fellfärbung, als auch signifikante Unterschiede in den Körpermaßen würden darauf hindeuten.
Aktuelle Fotos (siehe oben), aufgenommen am Feld nördlich des Heeresspitals, zeigen erneut Individuen, deren farbliche Erscheinung sich spektakulär von jener „gewöhnlicher“ Ziesel unterscheidet. Ebenso weisen manche der Tiere blaue Augen auf.
Ziesel-Wanderung am 15. Juni – Seien Sie dabei!
Lernen Sie im Rahmen eines geführten Spaziergangs die Besonderheiten von Flora und Fauna des Stammersdorfer Marchfeldkanal-Abschnitts, nahe dem Heeresspital, kennen.
Neben dem Ziesel, haben weitere streng geschützte und seltene Arten wie Feldhamster, Zauneidechse, Wechselkröte, Neuntöter oder Nachtreiher dort ein Rückzugsgebiet gefunden. Ein wertvolles Naturjuwel, wo es vieles zu entdecken gibt, erwartet Sie!
Machen Sie sich auch selbst ein Bild von den inakzeptablen, weit verstreuten Ausgleichsflächen, auf die man die streng geschützten Ziesel absiedeln will.
Wann: Samstag, 15. Juni 2013, 15:00 Uhr
Wo: Johann-Orth-Platz, 1210 Wien (Ecke Inge-Konradi-Gasse/Weilandgasse)
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Der Treffpunkt befindet sich nahe der Endstation der Straßenbahnlinie 31. Vor und nach der Ziesel-Wanderung ist für ihr leibliches Wohl gesorgt.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
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